Versorgungssicherheit beim Strom erhöhen
Stadtwerke Langen investieren 1,8 Millionen in neues Schalthaus
Die Stadtwerke Langen schaffen einen zusätzlichen Strom-Einspeisepunkt in das kommunale Energienetz. Dies erhöht die Versorgungssicherheit in Langen und Egelsbach und trägt dem perspektivisch höheren Leistungsbedarf in den nördlichen Langener Stadtteilen und dem Wirtschaftszentrum Neurott Rechnung. Das neue Schalthaus Nordwest an der Siemensstraße soll 2025 in Betrieb gehen. Jetzt wurde der Grundstein gelegt.
Aktuell ist das komplette elektrische Netz der Stadtwerke in Langen und Egelsbach nur an einer Übergabestelle mit dem vorgelagerten Hochspannungsnetz der Energienetze Offenbach GmbH (ENO) verbunden: an der Trafostation an der Darmstädter Straße. Für den Notfall gibt es eine Mittelspannung-Noteinspeisung in der Trafostation am Unteren Steinberg.
Schon seit mehreren Jahren beschäftigen sich die Stadtwerke Langen intensiv mit der Schaffung eines zusätzlichen Strom-Einspeisepunktes im Langener Norden, der bereits heute der Bereich mit der größten Ballung an Energieverbrauchern im Versorgungsgebiet ist. Derzeit wird der gesamte Strom, die dort benötigt wird, über mehrere Kabelstrecken von der Darmstädter Straße durch die ganze Stadt transportiert. Hinzu kommt, dass der Stromverbrauch beständig größer wird – nicht nur durch das Wachstum beider Kommunen, sondern auch durch den Ausbau der Elektromobilität und die Wärmewende.
Entstehen wird das neue 20 kV-Schalthaus auf einem 540 Quadratmeter großen Grundstück an der Siemensstraße, angrenzend an den Erweiterungsbau der Pittler ProRegion Berufsausbildung GmbH. Erworben wurde das Areal für diesen Zweck von der städtischen Beteiligungsmanagement Langen GmbH (BML).
„Mit unserem neuen Schalthaus reagieren wir auf die erhöhten Bedarfe und machen unser Stromnetz gleichzeitig sicherer. Dass wir dafür einen so gut geeigneten Standort gefunden haben, freut uns natürlich besonders“, betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder bei der Grundsteinlegung. „Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft“, ergänzte Bürgermeister Jan Werner, der gemeinsam mit Uwe Linder sowie den Stadtwerke-Projektbeteiligten Gerd Fitterer (Bereichsleiter Technik und Netzbetrieb), Andreas Wiener (Projektleitung) und Jan Getschas (Bauleitung) die Zeitkapsel in die Bodenplatte einbrachte. Die Kapsel enthält Dokumente zum Bauwerk und die Titelseite einer aktuellen Tageszeitung.
Direkt nach der Grundsteinlegung wurde das zweigeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von 110 Quadratmetern bereits vollständig errichtet. Möglich macht das eine Modulbauweise aus insgesamt neun Teilen mit einem Einzelgewicht von 30 bis 40 Tonnen.
Nun sind umfangreiche Installationsarbeiten erforderlich, damit Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres die Schaltanlage eingebaut werden kann. Nach der Inbetriebnahme wird die Anlage zunächst „nur“ als reine Verteilungs-Trafostation fungieren, da die Anbindung über die etwa sechs Kilometer langen neuen Mittelspannungskabel an das Umspannwerk Langen der ENO erst Ende 2026 erfolgen wird. Insgesamt investieren die Stadtwerke 1,8 Millionen Euro in die neue Trafostation. Die Investitionen in die Stromtrasse liegen bei rund sieben Millionen Euro.