Heizlüfter eine ganz schlechte Alternative

Hoher Stromverbrauch verursacht immense Kosten

Der drohende Gasmangel, steigende Energiepreise und die ab 1. Oktober fällige Gasumlage sorgen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Verunsicherung. Immerhin heizen rund 50 Prozent der Kunden der Stadtwerke Langen mit Gas. Da eine Umstellung der Heizungsanlage auf einen anderen Energieträger in den allermeisten Fällen nicht zeitnah möglich ist, suchen viele Menschen nach anderen Möglichkeiten, wie sie ihre Wohnung in diesem Winterhalbjahr warm bekommen. So ist der Verkauf von Heizlüftern und ähnlichen elektrisch betriebenen Geräten in den vergangenen Monaten stark angestiegen. „Doch das ist aus mehrerlei Gründen eine ganz schlechte Alternative“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder.

Für Privathaushalte ist zuerst einmal wichtig zu wissen, dass sie per Gesetz als „besonders geschützte Gruppe“ gelten. Somit genießen sie den höchsten Schutz, falls das Gas tatsächlich knapp wird: Bei ihnen wird die Gaszufuhr nur in der allergrößten Mangellage abgestellt. Der Betrieb der Gasheizung ist also sichergestellt.

Wer nun denkt, aus Kostengründen seien elektrische Heizlüfter, Radiatoren, Heizstrahler, Infrarotheizungen und -lampen trotzdem eine Alternative, irrt gewaltig. Obwohl die Gaspreise in letzter Zeit stark gestiegen sind, ist das Heizen mit Strom trotzdem noch ungefähr um die Hälfte teurer, hat Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller erst kürzlich in einem Zeitungsinterview betont. „Wir möchten vermeiden, dass unsere Kunden mit der
Jahresabrechnung eine böse Überraschung erleben“, sagt Uwe Linder.

Aus Umweltschutzgründen ist Gas ebenfalls dem Strom vorzuziehen. Und schließlich ist da noch das Thema Netzsicherheit: Wenn an kalten Tagen viele Bürger gleichzeitig elektrische Heizgeräte einschalten, droht eine Überlastung der Hausinstallation, die bei häufigem, gleichzeitigem Auftreten zur Überlastung des Stromnetzes und somit zum Stromausfall in Teilen von Langen und Egelsbach führen könnte.

„Natürlich gibt es Fälle, in denen bestimmte Räume nur elektrisch geheizt werden können“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer. „Aber wir bitten alle Nutzer dieser Geräte, sie sehr zielgerichtet und möglichst kurz einzusetzen.“

Für Klima, Umwelt und Geldbeutel ist es am besten, Energie zu sparen. Das geht auch gut, ohne dass auf Komfort verzichtet werden muss. Auf der Internetseite www.stadtwerke-langen.de finden sich im Bereich „Beratung – Energiespartipps“ viele Maßnahmen, die sich einfach umsetzen lassen. Auch eine gute Dämmung in Wohnung oder Haus reduziert den Energieverbrauch. „Zudem muss man wissen, dass ein Grad weniger an Raumtemperatur sechs Prozent an Energie spart“, erläutert Uwe Linder. „Dafür statt T-Shirt einen kuscheligen Pulli anzuziehen oder es sich auf dem Sofa unter einer schönen Decke bequem zu machen, erhöht sogar noch den Wohlfühlfaktor in der dunklen Jahreszeit.“