Kommunaler Service auf hohem Niveau

Stadtwerke Langen bleiben wirtschaftlich erfolgreich  

Mit ihrem kommunalen Service auf hohem Niveau haben sich die Stadtwerke Langen einen guten Namen gemacht. Obendrein überzeugen sie mit ihren betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. „Umsatz, Gewinn, Eigenkapitalquote und Kundenzufriedenheit stimmen. Das Unternehmen befindet sich nach wie vor in stabiler Verfassung“, erklärte Direktor Manfred Pusdrowski bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2017. Die Stadt-werke Langen seien in einem von großen organisatorischen Umwälzungen wie der Digitalisierung und permanenten politischen Eingriffen wie der Energiewende geprägten Markt weiter auf dem richtigen Weg.

Die erfolgreiche Geschäftspolitik des Energieversorgers für Langen und Egelsbach kommt in einem Überschuss von 4,3 Millionen Euro zum Ausdruck, der nur gering unter dem Vorjahresergebnis von 4,6 Millionen Euro liegt. Pusdrowski wies darauf hin, dass die Planvorgaben deutlich überschritten wurden. Ausschlaggebend dafür seien die stabile Geschäftslage, ein erfolgreiches Kostenmanagement, aber auch Rückstellungsauflösungen und Buchgewinne aus einem Grundstücksverkauf.

Über die guten Zahlen freuen sich nach den Worten von Bürgermeister Frieder Gebhardt, der Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, natürlich auch die Anteilseigner, denen eine Ausschüttung in Millionenhöhe winkt. Allen voran der Stadt Langen, die 75,2 Prozent der Anteile hält. Die Gemeinde Egelsbach ist mit 4,8 Prozent beteiligt, die Entega AG in Darmstadt und die Energieversorgung Offenbach AG sind mit jeweils zehn Prozent dabei.

Eckpfeiler des Stadtwerkegeschäfts ist weiterhin die Energieversorgung mit Elektrizität, Erdgas und Fernwärme. Darüber hinaus gewinnt und liefert das Unternehmen Trinkwasser, managt den öffentlichen Personennahverkehr in Langen und Egelsbach und ist eng mit den Kommunalen Betrieben Langen (KBL) verzahnt. Seit einigen Jahren agiert die Gesellschaft zudem verstärkt als Energieerzeuger und als Dienstleister auf dem Gebiet der Energieeffizienz und der regenerativen Energien.

Mit einem Marktanteil bei Strom und Gas von 80 Prozent (2016: 82 Prozent) sind die Stadtwerke weiterhin gut im Geschäft. Die Umsatzerlöse sind um 2,3 Millionen auf 50 Millionen Euro gesunken, was vor allem daran liegt, dass das Unternehmen Anfang 2017 den Erdgaspreis abermals reduziert hat.

Kräftig investiert wurde erneut in die Versorgungssicherheit. 2017 flossen 5,3 Millionen Euro in die Modernisierung und den Neubau von technischen Anlagen und Betriebseinrichtungen. Zu den größten Einzelinvestitionen zählten der Austausch der Anlagentechnik im Blockheizkraftwerk am Hallenbad und Arbeiten im Stadtwerke-Turm an der Weserstraße.

Weil Absatzverträge ausliefen, ging die Elektrizitätsabgabe um 2,2 Prozent zurück. Bei durchweg konstanten Tarifen fielen die Stromerlöse als Folge der höheren Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz dennoch um 1,1 Prozent höher aus und betrugen 25,1 Millionen Euro. Beim Erdgasverkauf, der um 2,8 Prozent sank, machte sich die wärmere Witterung bemerkbar. Den Umsatz, der mit 13,8 Millionen Euro 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, schmälerte jedoch maßgeblich die Preissenkung. Der Wettereffekt wirkte sich auch auf das Wärmegeschäft aus. Trotz Kundenzuwachs stieg die abgegebene Wärmemenge nur um 0,4 Prozent. Die Erlöse kletterten aber aufgrund höherer Preise um 13,6 Prozent und betrugen 2,6 Millionen Euro. Die Trinkwasserabgabe folgte mit einem Plus von 2,8 Prozent dem Bevölkerungszuwachs in Langen und Egelsbach. Zusammen mit einer Preisanhebung ergab dies um 5,5 Prozent höhere Spartenerlöse von 5,1 Millionen Euro. Ein weiteres Mal erfreulich war laut Pusdrowski die Entwicklung bei den Stadtbussen und dem Anruf-Sammel-Taxi. Sie beförderten im vorigen Jahr rund 1,5 Millionen Fahrgäste und damit ein Prozent mehr. Daraus und zusammen mit einer Preiserhöhung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes resultierten um 4,4 Prozent gestiegene Umsatzerlöse von knapp 900.000 Euro.

Im Vermietungsgeschäft war die Stadtwerke Langen Immobilien GmbH wieder sehr erfolgreich. Durch die Komplettbelegung in den fünf Gebäuden der Tochtergesellschaft und dank des konsequenten Werterhaltungsmanagements führte sie einen Gewinn von 200.000 Euro an die Stadtwerke-Mutter ab. Aktuell gibt es Überlegungen, im Baugebiet Liebig-Straße Nord auf einem rund 800 Quadratmeter großen Grundstück bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Die Stadtwerke sind ein attraktiver Arbeitgeber mit sicheren Arbeitsplätzen. Ende 2017 zählten sie 101 Beschäftigte und damit zwei mehr als im Vorjahr. Ein wesentlicher Grund für den Personalanstieg ist das stetige Wachstum der Wärmesparte. 2017 verlegten die Stadtwerke 2.000 Meter Fernwärmeleitungen, installierten 30 Hausanschlüsse und akquirierten ein großes Neubauprojekt mit 50 Wohnungen an der Hans-Kreiling-Allee. „Mit weiteren Grundstücksentwicklern laufen aussichtsreiche Verhandlungen“, teilte Pusdrowski mit. Außerdem habe sich das Unternehmen Erweka beim Neubau seiner Firmenzentrale an der Pittlerstraße für ein innovatives Wärmekonzept der Stadtwerke entschieden, zu dem ein modernes Blockheizkraftwerk zähle.

Einen Zuwachs gab es zudem bei der Photovoltaik. Zu den 280 Anlagen im Versorgungsgebiet sind von privater Seite weitere 25 hinzugekommen. Insgesamt produzierten sie eine Strommenge, die den Bedarf von rund 800 Haushalten deckt. Auch selbst mischen die Stadtwerke im Sektor der erneuerbaren Energien mit. Neben ihrem Engagement im Solarpark Dreieich-Buchschlag sind sie an Windparks beteiligt. Zugleich nutzen sie noch andere Möglichkeiten zur CO2-Vermeidung und zur Steigerung der Energieeffizienz. Dazu zählt die umweltfreundliche Fernwärme mit den Blockheizkraftwerken genauso wie eine neue Erdgastankstelle auf dem Betriebsgelände an der Weserstraße. Sie bildet die Basis für die schrittwiese Umstellung des Fuhrparks sowohl der Stadtwerke als auch der Kommunalen Betriebe auf alternative, umweltschonende Antriebe. 2017 hat das Unternehmen darüber hinaus die Infrastruktur für die Elektromobilität durch zusätzliche Ladesäulen in Langen und Egelsbach vorangebracht.

Wie Pusdrowski zudem mitteilte, standen im vorigen Jahr die Weiterentwicklung und der Abschluss von seit Jahren laufenden Grundstücksprojekten im Zentrum der Geschäftspolitik. Dazu zählte das sogenannten Rodehau-Gelände an der Liebigstraße und eine Fläche im Technologiepark an der Bahn. Schon 2015 hatten die Stadtwerke ihr ehemaliges Betriebsgelände unterhalb des Alpha-Hochhauses an einen Hamburger Investor veräußert. Außerdem managen sie die Feuerwehr-Erweiterung und den Neubau des KBL-Betriebshofs an der Darmstädter Straße. „Mit all dem leisten wir maßgebliche Beiträge zur Stadtentwicklung. Langen und Egelsbach liegen in einer Boomregion und wachsen. Die Stadtwerke bereiten mit ihren Grundstücksgeschäften dafür im wahrsten Sinne des Wortes den Boden“, betonte Pusdrowski.

Der Verkauf der Flächen käme der Bilanz 2018 zugute. Durch neue Kunden in den Bauprojekten profitierten die Stadtwerke aber auch auf mittlere und lange Sicht. „Wir werden weiter hart daran arbeiten, um unseren Platz als der Infrastrukturdienstleister und Garant für eine sichere und preiswerte Energie- und Wasserversorgung in Langen und Egelsbach auch in Zukunft zu behaupten“, versicherte Pusdrowski.