Mit Wasser sorgsam umgehen

Stadtwerke und Kommunen appellieren an die Bevölkerung

Viele Sonnenstunden, hohe Temperaturen, aber kein länger anhaltender Regen in Sicht: Menschen und Natur leiden unter der Hitze und der extremen  Trockenheit. Als Folge der aktuellen Wetterlage steigt auch der Wasserbedarf stark an. Zwar gibt es in Deutschland generell keinen Mangel an Trinkwasser, jedoch Probleme mit der Bereitstellung in sogenannten Spitzenlast-Zeiten. Die Stadtwerke Langen, die Stadt Langen und die Gemeinde Egelsbach rufen deshalb  die Bürger auf, sorgsam mit dem kostbaren Nass umzugehen und – wo möglich – zu sparen.

Die Stadtwerke, die beide Kommunen versorgen, beziehen ihr Wasser aus eigenen Brunnen sowie durch Zukauf vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO). Den allergrößten Teil des Jahres ist die Menge, die den Stadtwerken zur Verfügung steht, absolut ausreichend zur Versorgung der  Bevölkerung. Nur an ganz wenigen heißen Sommertagen mit weit überdurchschnittlicher Nachfrage kommen die Fördersysteme an ihre Grenzen. „Da Hitzesommer durch den Klimawandel deutlich zunehmen werden, investieren Wasserversorger und Stadtwerke schon seit Jahren, um aufzurüsten“, betont der Technische Leiter Gerd Fitterer.

Um vorzubeugen, dass bei einer länger anhaltenden Trockenperiode – und danach sieht es derzeit aus – Trinkwasser in Langen und Egelsbach knapp werden könnte, appellieren Stadtwerke und Kommunen an die Bürgerinnen und Bürger, ihren Verbrauch zu drosseln. Richtig einsparen können die Menschen außerhalb ihrer Wohnung. Denn Swimmingpools und Rasensprenger, die bei manchen stundenlang in Betrieb sind, verbrauchen riesige Mengen an kostbarem Nass. So  sollte darauf verzichtet werden, jetzt den Pool neu zu befüllen oder nachzufüllen. Insbesondere die intensive Rasenbewässerung sollte tabu sein. Das Gras wird dann zwar braun, erholt sich aber zumeist wieder.

Anders ist es mit Bäumen und Sträuchern, die auch einen Wert für die heimische Fauna haben. Großgehölze sind gerade in Zeiten des Klimawandels wichtig zum Erhalt der Lebensqualität in Städten, spenden Kühle durch Verdunstung und Schatten. Gegossen wird am besten nicht täglich ein bisschen, sondern einmal die Woche oder bei hängenden Blättern kräftig (für einen Baum etwa 100 Liter). So werden die Baumwurzeln angeregt, auf der Suche nach Wasser in die Tiefe zu wachsen und nicht in der stets feucht gehaltenen oberen Bodenzonen zu verbleiben. Ein Tipp ist auch, bei Hitze erst in den späten Abendstunden zu gießen, weil ansonsten ein Teil des Gießwassers ungenutzt verdunstet.

Deshalb ist es auch kein Widerspruch, dass die Mitarbeiter von Kommunalen Betrieben Langen (KBL) und Egelsbacher Bauhof angesichts der Hitzewelle das  Wässern von Stadtbäumen trotz des Sparappells noch ausgeweitet haben, zumal Egelsbach das Wasser aus einem extra dafür gebohrten Brunnen bezieht und somit das Netz nicht belastet. Denn im Gegensatz zum gelben oder braunen Rasen erholt sich ein vertrockneter Baum nicht wieder. Frisch angepflanzten Bäumen hilft ein Wassersack aus Kunststoff beim Anwachsen. Dieser sorgt dafür, dass das Gießwasser langsam, innerhalb einiger Stunden, in den Boden sickert. Dieses Vorgehen lockert anfangs den Pflanzballen und unterstützt das Wachstum der noch nicht weit verzweigten Wurzeln. Anwohner, die den jungen Bäumchen helfen möchten, können die leeren Wassersäcke einfach wieder auffüllen.

„Wichtig ist in der jetzigen Situation, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger der Situation bewusst sind und kein Wasser verschwenden“, betonen Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder sowie die Bürgermeister Jan Werner (Langen) und Tobias Wilbrand (Egelsbach) in einem gemeinsamen Appell. „Jeder sollte hinterfragen, ob er in der jeweiligen Situation den Wasserhahn wirklich aufdrehen muss oder ob er auch darauf verzichten kann. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, dass wir alle gut durch die Hitzeperiode kommen.“