Viele Vorteile bei Fernwärme und Direkt-Service

Alle sollten aber Fakten kennen und faire Konditionen wählen

Fernwärme aus den Heizzentralen der Stadtwerke Langen kommt klimafreundlich, zuverlässig und nahezu wartungsfrei über Leitungen direkt ins Haus. Auf Heizungskessel und Öltank kann verzichtet werden. Das erspart dem Eigentümer nicht nur hohe Investitionen im fünfstelligen Bereich, sondern schafft auch Platz. Regelmäßig zu zahlen sind dann aber nicht nur die Brennstoffkosten wie bei einer eigenen Heizung, sondern anteilsmäßig auch die Aufwendungen der Stadtwerke für das Rundum-sorglos-Paket. Das müssen Eigentümer berücksichtigen und Mieter wissen.

Darauf haben die Stadtwerke jetzt hingewiesen, nachdem es in jüngster Zeit wiederholt Nachfragen von Bewohnern gegeben hat, die in neuen Häusern ihre Nebenkostenabrechnung erhalten und sich über die Höhe der Wärmekosten gewundert haben, die eben deutlich mehr beinhalten als die bisher gewohnten Ausgaben für Erdgas oder Öl.

Das ist bei der Fernwärme genauso wie beim Wärme-Direkt-Service, bei dem die Stadtwerke für und in einem Gebäude auf eigene Kosten eine moderne Heizung bauen und sie anschließend betreiben. Sie kümmern sich um den optimalen Betrieb der Anlage, um den Schornsteinfeger, um die regelmäßige Wartung und um sämtliche anfallenden Reparaturen. Der Kunde zahlt neben seinem Verbrauch einen monatlichen Grundpreis, der sich an der Anlagengröße und der Vertragslaufzeit bemisst, die in der Regel über 15 bis 20 Jahre geht.

In beiden Fällen stehen auf der Jahresabrechnung Kosten, die deutlich höher sind als der reine Verbrauch. Aber dafür hat der Eigentümer keinen Cent für die Installation einer Heizungsanlage ausgeben müssen. „Im Prinzip entspricht das Modell dem Leasing eines Autos“, sagt Stadtwerke-Vertriebsleiter Christian Weber. „Da bin ich neben den Ausgaben für den Sprit monatlich ebenfalls mit einer bestimmte Summe dabei und leiste in der Regel am Anfang eine Sonderzahlung.“ Die sei auch beim Wärme-Direkt- Service möglich und mindere den Grundpreis entsprechend.

Die Preisgestaltung bei Fernwärme und einem Wärme-Direkt-Service sind nach den Worten von Stadtwerke-Direktor Manfred Pusdrowski bundesweit immer wieder ein Thema. Er appellierte deswegen an die Eigentümer, ihre Mieter über den Sachverhalt aufzuklären. Umgekehrt sollten sich diese aktiv erkundigen. Gleiches gelte auch beim Erwerb einer Eigentumswohnung. Alle Parteien – Verkäufer und Käufer oder Vermieter und Mieter – sollten im Vorfeld eines Vertrages über die Fakten bei der Heizkostenabrechnung reden, damit Transparenz hergestellt werde.

Klar sein müsse, dass die Heizung bei Fernwärme und dem Direkt-Service nicht Bestandteil der Kaltmiete oder der Eigentumswohnung ist wie Küche oder Badezimmer, sondern über die Nebenkosten mitbezahlt werden muss. Das sollte der Eigentümer bei seiner Mietkalkulation berücksichtigen und analog der Verkäufer. Schließlich hat er ja ohne eine eigene Heizungsanlage viel Geld gespart.