Auf das Rasen wässern verzichten
Appell der Stadtwerke zum Wassersparen
Hohe Temperaturen, extreme Trockenheit: Der Wasserverbrauch ist auch im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Langen GmbH in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen. Da sich die Lage in den kommenden Tagen nicht wesentlich verändern dürfte, ruft das Versorgungsunternehmen die Bürgerinnen und Bürger nun vorsorglich zum Wassersparen auf. Besonders betroffen ist in Langen der Bereich östlich des Lutherplatzes.
„Die Hitze der vergangenen und wohl auch der kommenden Tage führt zu einem Wasserverbrauch, der rund 30 Prozent über dem Durchschnittswert im Sommer liegt“, sagt Manfred Pusdrowski, Geschäftsführer der Stadtwerke. „Zum Vergleich: An normalen Sommertagen liegt der Verbrauch beim 6.900 Kubikmeter pro Tag. Zuletzt waren es bei uns jedoch täglich bis zu 9.000 Kubikmeter.“ Das bringt die Versorgungssysteme an ihre Grenzen.
Als Ursache haben die Fachleute der Stadtwerke vor allem die Gartenbewässerung und die Befüllung der Swimmingpools ausgemacht. Wenn in den kommenden Tagen weiterhin so viel Wasser wie bisher verbraucht wird, könnte die Kapazität der Wasserhochbehälter an eine kritische Grenze kommen.
Die Stadtwerke decken den Wasserbedarf der Langener und Egelsbacher zum einen aus eigenen Brunnen im westlichen Stadtwald, zum anderen durch Zukauf vom „Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO)“. Dieser wiederum bezieht das Trinkwasser aus eigenen Brunnen im Kreis und aus anderen Förderstätten in der Region.
„Die Förderung aus den Stadtwerke-Brunnen ist durch die Hitze nicht beeinträchtigt“, betont Pusdrowski. Jedoch könnte die Zulieferung vom ZWO in den Wasserhochbehälter Steinberg, der 4.000 Kubikmeter fasst, zeitweise zu gering sein, wenn Hitze und Trockenheit weiter anhalten.
Deshalb appellieren die Stadtwerke an die Bevölkerung in den Langener Stadtteilen östlich des Lutherplatzes (mit Altstadt, Unterer und Oberer Steinberg und Belzborn), den Wasserverbrauch bis zum Abklingen der Hitzewelle auf das notwendige Maß zu beschränken. Egelsbach ist nicht betroffen, dort drohen keine Engpässe.
„Insbesondere sollte auf das intensive Rasenbewässern verzichtet werden“, bittet der Stadtwerke-Geschäftsführer. „Der Rasen hält der Hitze ohnehin nicht stand und wird braun. Das ist aber nicht so schlimm, weil die Flächen sich meistens wieder erholen.“
Wert legt Pusdrowski auf die Feststellung, dass es sich nur um ein temporäres Problem handele. „Trinkwasser ist in Deutschland in ausreichender Menge vorhanden, auch bei Hitzewellen. Unser Land hat nicht zu wenig Trinkwasser, es droht kein allgemeiner Wassernotstand. Allerdings sind die Förder- und Verteilsysteme nicht überall ausreichend auf die Verbrauchsspitzen ausgelegt, die durch die Hitzerekorde als Folge des Klimawandels immer häufiger entstehen.“ Darauf wird in den Planungen für die Zukunft auch bereits reagiert: „Die Wasserversorger und auch die Stadtwerke werden weiter in die Verteilsysteme investieren, um die sich abzeichnenden Probleme zu bewältigen“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Pusdrowski.